Wissen: Die Ernährung von Eichhörnchen

Eichhörnchen sind vegane Allesfresser

Das Eichhörnchen Nüsse essen und lieben ist kein Geheimnis.

Tatsächlich ist die Ernährung von Eichhörnchen vielfältiger, als so mancher glaubt. Sie hängt zum einen von der Jahreszeit und Witterung ab, aber auch von dem Wohnort der Eichhörnchen (Stadt, Wald, Land).

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass Eichhörnchen vegetarische (eigentlich vegane) Allesfresser sind. Sie bedienen sich an dem je nach Wohnort am verfügbaren Angebot. Eichhörnchen, die in Wäldern leben oder ein vielfältiges natürliches Nahrungsangebot haben, bedienen sich daran. In Städten und Siedlungen angesiedelte Eichhörnchen bedienen sich häufig an bereitgestellten Futterstellen, Abfällen und weiteren eher ungewöhnlichen Nahrungsquellen. Das Gerücht, dass Eichhörnchen sich an Vogeleiern oder Vogelbabys bedienen, ist ein Mythos. Es liegen keine Erkenntnisse über massive Eingriffe auf Vogelbestände vor.

Aber: Auch Eichhörnchen haben verschiedene Geschmäcker.

Zum Beispiel mag nicht jedes Hörnchen Obst. Je vielfältiger das Angebot ist, desto wählerischer sind sie. Haben sie großen Hunger und das Angebot ist gering, so fressen sie auch Samen oder Anderes, bei dem der Genuss im Hintergrund steht und die Nahrungs- bzw. Energieaufnahme im Vordergrund steht.

Ihr könnt die Eichhörnchen bei der Nahrungssuche unterstützen.

Wenn ihr in der Stadt wohnt oder auch auf dem Land, könnt ihr eine vielfältige Futterstelle für Eichhörnchen bereitstellen. Ihr braucht keine Angst haben, dass sie ihren Futterinstinkt verlieren - wenn die Natur ein großes Angebot bereitstellt, bedienen sie sich immer eher daran. Hier könnt ihr unser Flugblatt zu diesem Thema runterladen.

Die Nahrungssuche muss sehr effizient gestaltet werden. Wie viel Energie bringe ich auf, um wie viel Energie zu bekommen?
Bei beispielsweise Zapfen und Samen spielt es eine große Rolle, wie viel Energie sie aus einem Samen ziehen und wie viel Energie sie dafür aufbringen müssen. Noch deutlicher kann man das im Winter beobachten. Eichhörnchen kommen hier nur zur Nahrungsaufnahme aus dem Kobel. Das muss aber in Relation stehen. Wenn sie mehr Energie für die Nahrungssuche aufbringen müssen, als sie über die Nahrung bekommen, bleiben sie daheim im kuschelig warmen.


Die Hauptnahrung oder: Nüsse, Nüsse und noch mehr Nüsse

Nüsse haben nicht ohne Grund den Ruf, sehr viel Energie zu spenden. Ein natürliches Superfood für uns und auch für die Ernährung der Eichhörnchen. Durch ihren hohen Fettgehalt sind sie der perfekte Energielieferant und sind außerdem eine perfekte Quelle für Magnesium, Kalium, Kupfer und sind sehr gut verträglich.

Stärkereiche und energiereiche Baumsamen und Nüsse sind also die Hauptnahrung der Eichhörnchen. Darunter fallen u. a. Walnüsse, Haselnüsse, Ross- und Esskastanien, Fichte, Kiefer, Kiefernsaat, Buche, Tannenzapfen, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne ...

Ergänzend essen sie auch saisonal sehr gerne Beeren, Pilze, Maiskolben, frische Äpfel und Birnen. Wenn ihr Futter raus legt, ist es besonders wichtig, dass alles unbehandelt ist. Überlegt euch immer: Würde das Eichhörnchen das, was ihr raus legt, auch so finden können.

Im Frühling machen sie sich beispielsweise über Sprossen, Knospen und Rinden der Bäume und Pflanzen her. Auch Blüten werden gerne verzehrt. Diese Delikatessen weisen allerdings nicht ganz so hohe Energiewerte auf.

Auf keinen Fall dürfen Eichhörnchen Erdnüsse essen. In vielen Futtermischungen sind diese vorhanden. Wenn ihr welche habt, immer aussortieren!


Qualitätskontrolle

Meistens haben Eichhörnchen nicht den Luxus, aus einem wahnsinnig breiten Angebot auszuwählen. Bei Nüssen jedoch schauen sie ganz genau nach. Sie prüfen die Nüsse, indem sie die Nuss in ihren Vorderpfoten drehen. Die Nuss ist dabei verschlossen und sie schätzen das Gewicht und Mängel an der Schale ab. Eine vertrocknete Nuss ist leichter als eine frische.

Wir haben hier beobachtet, dass wenn die Nuss bester Qualität ist, wird sie mitgenommen und vergraben. Ist die Nuss von guter Qualität, hat aber schon eine offene Stelle, wird sie an Ort und Stelle schnabuliert. Es werden natürlich auch makellose Nüsse direkt vor Ort gegessen, aber deutlich seltener und nur, wenn das Angebot groß ist und der Hunger ebenfalls.

Eichhörnchen gehen so sehr effizient mit ihrer Energie und Zeit um. Nur das Beste wird für den Vorrat verwendet, damit sicher gestellt ist, dass es sich auch hält.

Eichhörnchen beim Nüsse essen


Nüsse knacken

Haselnüsse, Walnüsse, Kastanien und andere Nüsse mit harten Schalen werden, wie oben beschrieben, erst einmal einer Qualitätskontrolle unterzogen.

Danach hält das Eichhörnchen die Nuss mit der Spitze nach oben in ihren Vorderpfoten und nagt mit den unteren Zähnen ein kleines Loch in die Nuss. In dieses kleine Loch werden die beiden Schneidezähne gesteckt, auseinander gespreizt und damit die Nussschale in zwei Hälften geteilt.

Wusstet ihr, dass Eichhörnchen ihre beiden Schneidezähne auseinander spreizen können?

Eichhörnchenkinder müssen das Nüsse knacken erst noch lernen. Es wurde beobachtet, dass sie etwa nach dem 60. Lebenstag eine Nuss knacken können, dafür jedoch bis zu 15 Minuten brauchen. Nach weiteren ca. 20 Tagen haben sie genug Übung und knacken eine Nuss wie ein erwachsenes Eichhörnchen. Sie lernen durch zugucken bei ihrer Mama und spielerischem Herausfinden mit ihren Geschwistern.


Trinken

Genau so wichtig wie Ernährung von Eichhörnchen ist die Wasseraufnahme. Sie nehmen Flüssigkeit über feuchte Nahrung auf, lecken Tau, trinken den Saft der Birke, Ahorne und anderen Bäumen. Vom Boden trinken sie häufig aus Pfützen, Bächen, Teichen oder anderen Wasseransammlungen.

Wenn ihr eine Futterstation für Eichhörnchen bereitstellt, denkt immer an etwas zu trinken. Auch die Eichhörnchen haben nach den ganzen Nüssen, Samen und Kernen einen trockenen Mund 😉

Ideen und Inspiration für Futterstellen


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